Ein Haustier ist fester Bestandteil der Familie. Ebenso wie beim Verlustfall eines Menschen, kann der Tod eines geliebten Tieres sehr zehrend sein. Allerdings wird der Verlust eines Haustiers in der Gesellschaft noch immer nicht von vielen anderen Menschen anerkannt.
Verschiedene Stadien des Trauerns
Es ist noch gar nicht lange her, als sich Forscher erstmals mit den Auswirkungen des Todes eines Tieres auf den Menschen befassten. Ein Meilenstein unter Publikationen zu dieser Thematik ist das Buch „Interview mit Sterbenden“ (On Death and Dying), ein Werk der Autorin Elisabeth Kübler-Ross. Dieses Buch verhalf der Wissenschaftlerin zu Berühmtheit und befasst sich mit den Themen Sterben, unterschiedlichen Stadien des Trauerprozesses und der Frage nach einem Leben nach dem Tod. In diesem Buch mit dem Veröffentlichungsjahr 1960 sind fünf verschiedene Trauerstadien beschrieben:
- Leugnen / Isolation,
- Wut,
- Verhandeln,
- Depression,
- Akzeptieren.
Allesamt Prozesse, die auch im Verlustfall eines Haustiers auftreten können. Dennoch ist der Trauerprozess von jeder Person selbst abhängig. Eine Entwicklung der Stadien gelte nur als Anhaltspunkt, um Trauer zu verstehen. Es gibt keinen festgelegten Zeitplan, der vorschreibt, wann seelische Schmerzen überstanden sein sollten. Zudem ist es durchaus möglich, dass einzelne Stadien übersprungen werden oder erneut auftauchen. Häufig fließen bei Tierbesitzern auch Schuldgefühle beim Todesfall eines Tieres ein.
Ist Euthanasie im Spiel oder sind die Tiere aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit der Tierbesitzer gestorben, fühlen sich Tierhalter häufig schuldig. Viele Menschen bewerten es darüber hinaus als Verrat, wenn sie sich langsam besser fühlen, obwohl das Heimtier nie wieder zurückkehren wird. All diese Stadien sind „normal“. Von gesunder Trauer ist die Rede, wenn der Schmerz früher oder später überwunden wird und nicht den kompletten Alltag beherrscht. Irgendwann wird vermutlich der Zeitpunkt kommen, zu dem die positiven Erinnerungen an das Tier überwiegen.
Es ist legitim, sich Hilfe zu suchen
Überschattet die Trauer um ein geliebtes Tier den gesamten Alltag, sollte sich keiner schämen, andere Menschen um Hilfe oder Trost zu bitten. Mittlerweile existieren Selbsthilfegruppen, die zum Teil sogar von Trauerexperten geleitet werden und Anlaufstellen für Gleichgesinnte sind. Telefon-Hotlines stehen zur Verfügung. Des Weiteren hilft es, Bücher zu lesen, die sich mit dem Tod von Tieren befassen. Das Internet ist eine weitere Möglichkeit, um sich mit Trauerberatern oder in Foren mit anderen betroffenen Menschen auszutauschen. Die wichtigste Stütze sind für viele Betroffene jedoch mitfühlende Freunde und Familienmitglieder, die zudem die gemeinsamen Erinnerungen an das verstorbene Tier teilen.
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